In Neustrelitz gab es in den letzten Wochen einige Veränderungen: Ein neuer Trainer, frische Spieler und die renovierte Strelitzhalle prägen das aktuelle Bild. Die Voraussetzungen sind geschaffen für einen spannenden Start in die neue Spielzeit.
Autor: Jesco Genzmer
Die neue Saison bringt für den PSV Neustrelitz einige bedeutende Veränderungen mit sich. Nach dem feststehenden Abgang von Kapitän Max Auste zum Ende der vergangenen Spielzeit, folgten überraschend zwei weitere Abgänge. Außenangreifer Bryan Reise entschied sich, den Verein zu verlassen und eine neue Herausforderung beim SC Potsdam in der 3. Liga anzunehmen. Ebenfalls verabschiedete sich Cheftrainer Jonathan Scott nach drei ereignisreichen Jahren in Neustrelitz. Der US-Amerikaner gab aus persönlichen Gründen sein Amt auf. „Wir wünschen beiden alles Gute für die Zukunft. Sie sind jederzeit herzlich willkommen.“, kommentierte Teammanager Marc Lessing zum Saisonauftakt.
Trainerfrage und Kaderplanung abgeschlossen
Die Suche nach einem Nachfolger auf der Trainerposition führte den PSV Neustrelitz schließlich zum Österreicher Stefan Meingast. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase und den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten scheinen Trainer und Mannschaft allmählich zusammenzufinden.
Der PSV Neustrelitz kann zur neuen Saison gleich fünf Neuzugänge präsentieren. Mit Mittelblocker Janik Bühler (vorher Berliner TSC), Zuspieler Novissi Amedegnato (vorher Rotation Prenzlauer Berg) sowie den Außenangreifern Konstantin Holtstiege (vorher ordervolleys Münster) und Leonardo Agbortabi (vorher SG Anton Saefkow Berlin) verstärkt sich das Team gezielt auf mehreren Schlüsselpositionen. Zudem erhält Jugendspieler Luis Werth die Gelegenheit, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen und seine Fähigkeiten auf höherem Niveau zu zeigen.
Für die Neustrelitzer startet die neue Saison am 21. September beim Ligakontrahenten VV Humann Essen. In der vergangenen Spielzeit lieferten sich beide Mannschaften einen engen Schlagabtausch über jeweils 5 Sätze. Das junge Essener Team hat den gesicherten Klassenerhalt ausgesprochen. „Dafür müssen wir uns in der doch leicht veränderten Mannschaft zurechtfinden. Wir leben von der mannschaftlichen Geschlossenheit und arbeiten weiterhin daran, mit unserem immer noch sehr jungen Team an jedem Spieltag sehr gute Leistungen abrufen zu können“, will VVH-Trainer Christoph Bielecki klargestellt haben. In den ersten Spielen kann man meistens nicht vorhersagen, wo am Ende die Reise hinführen wird. Klar ist auf jeden Fall, dass die Männer von der Seenplatte ihre Platzierung aus dem Vorjahr bestätigen wollen. „Um das angepriesene Ziel zu erreichen, muss man definitiv eine Schippe draufsetzen. Die Liga ist auf einem sehr guten Niveau“, gab Neu-Kapitän Paul Sprung zu wissen.
Rückkehr ins alte Wohnzimmer
Das zweite Heimspiel am 2. November gegen Aligse soll dann nach mehr als zwei Jahren Sanierung wieder in der Strelitzhalle, die durch ein Unwetter im August 2022 beschädigt wurde, stattfinden. Die Bauarbeiten sollen dem Vernehmen nach in den Herbstferien abgeschlossen sein. „Wir können es kaum erwarten, wieder in die Strelitzhalle zurückzukehren“, sagte Lessing. Die Vorfreude auf die Rückkehr in den heimischen „Volleyballtempel“ ist groß. Der PSV Neustrelitz plant, die frisch renovierte Halle mit einer stimmungsvollen Eröffnung und vollen Rängen gebührend einzuweihen. Ein ambitioniertes internes Ziel: 1.000 Zuschauer sollen die Premiere begleiten und für eine lautstarke Atmosphäre sorgen.
Vier Fragen an Stefan Meingast vor dem ersten Saisonspiel:
Welche Erwartung hast du an die Mannschaft für das erste Spiel?
Ich erwarte mir, dass sich so wie wir im Training um den Ball kämpfen sich auch im Spiel widerspiegelt. Ich erwarte mir auch, dass wir noch etwas Zeit brauchen werden, einen guten gemeinsamen Rhythmus zu finden. Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie mit vollem Einsatz ins Spiel geht und unsere Spielphilosophie umsetzt: konzentriert, kommunikationsstark und bereit, in jeder Situation das Beste rauszuholen. Es wird wichtig sein, von Anfang an präsent zu sein und sich nicht von der Nervosität des ersten Saisonspiels beeindrucken zu lassen.
Wie hast du die kurze Vorbereitungszeit empfunden? Ist das Team gut vorbereitet?
Die Vorbereitungszeit war kurz und intensiv, aber ich denke, dass wir das Beste daraus gemacht haben. Wir haben in den letzten Wochen gezielt an unseren Schwächen gearbeitet, besonders in den Bereichen Block und Feldabwehr. Das Team hat einen guten Zusammenhalt entwickelt, und ich bin zuversichtlich, dass wir gut vorbereitet in die Saison starten.
Was wird wichtig sein, um einen Auswärtssieg zu erlangen?
Entscheidend wird sein, dass wir ruhig und fokussiert bleiben, besonders in den kritischen Phasen des Spiels. Wir müssen als Team gut kommunizieren und unsere Taktik konsequent umsetzen. Eine starke Abwehr und effektive Blocks werden ebenfalls eine große Rolle spielen. Wenn wir es schaffen, in der Feldabwehr kompakt zu stehen und schnell von der Verteidigung in den Angriff umzuschalten, haben wir gute Chancen auf den Sieg.
Wie bereitest du dich auf die lange Fahrt vor?
Für mich ist es wichtig, mental und körperlich frisch zu bleiben. Ich nutze die Fahrt, um mich über die Stadt Essen und ihre Geschichte zu informieren, mich zu fokussieren, höre Musik oder lese, um mich zu entspannen. Das ein oder andere Kartenspiel mit den Jungs darf auch nicht fehlen. Schließlich werden wir auch ein paar Sätze zur abschließenden Beobachtung bzw. Analyse des Essener Teams und der eigenen Taktik wechseln. Gleichzeitig stelle ich sicher, dass ich ausreichend Flüssigkeit und Snacks dabeihabe, um energiegeladen und fit anzukommen.
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