Seit mehr als zwei Jahren kann der Volleyball-Zweitligist nicht in seiner Halle spielen. Die Leidenszeit ist noch nicht vorbei.

Autor: Matthias Schütt (Nordkurier)

Diese Nachricht hat bei Volleyball-Zweitligist PSV Neustrelitz gehörig Bauchschmerzen ausgelöst. Ursprünglich war es geplant, dass die Sanierung der Strelitzhalle im Oktober 2024 abgeschlossen sein sollte. Doch nun soll sich die Übergabe bis in ins kommende Jahr verschieben. Entsprechende Nordkurier-Information bestätigte mittlerweile auch die Stadt Neustrelitz. „Das fällt schwer zu glauben, weil es mittlerweile die gefühlt x-te Verzögerung ist“, sagte Marc Lessing, Sportlicher Leiter des PSV: „Jedes Spiel, was wir nicht in der Strelitzhalle absolvieren können, ist ein finanzieller Verlust für uns.“

Seit mehr als zwei Jahren können die Volleyballer ihre Heimspiele nicht mehr in der angestammten Spielstätte am Glambecker See austragen. Ein Starkregen im August 2022 hatte die Strelitzhalle zum Sanierungsfall gemacht. Der Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund hat in der Vergangenheit stets die Komplexität der Sanierungsmaßnahmen betont, die durch ein Gutachten im Oktober 2023 untermauert worden seien.

Müssen seit über zwei Jahren auf eine Rückkehr in die Strelitzhalle warten: die PSV-Verantwortlichen um Sven Gröhe, Patrick Scholz und Marc Lessing (von links). (Foto: Matthias Schütt)

Einnahmen von mehreren Tausend Euro gehen verloren

Im März 2024, erneut ein halbes Jahr später, war dann Baustart und die Stadt teilte optimistisch mit: „Unter der Maßgabe eines reibungslosen Bauablaufes wird mit dem Abschluss der Arbeiten in den Herbstferien gerechnet.“ Dieser Termin ist jetzt abermals verschoben worden. „Wir sind fest davon ausgegangen, dass wir unser zweites Heimspiel in dieser Saison in der Strelitzhalle absolvieren können. Und drei Wochen vor dem Termin fällt der Stadt ein, dass es nichts wird. Das kann man kaum glauben“, sagt Lessing.

Damit müssen die Neustrelitzer notgedrungen die drei Heimspiele gegen America Unlimited Volleys Aligse, TuB Bocholt und das MV-Derby gegen den SV Warnemünde in der Ausweichspielstätte der Bundespolizei austragen. Damit entgehen dem Verein Einnahmen in Höhe von mehreren Tausend Euro, mit denen der Verein in der Saison 2024/25 fest geplant hatte. Statt den 500 Zuschauern, die üblicherweise in der Strelitzhalle immer dabei waren, sind es aktuell lediglich 200 – wenn überhaupt. Ebenso bedeutet das für den PSV weniger Geld im Catering.

PSV spielt mit einer Ausnahmegenehmigung in der Liga

„Am Ende zerrt es an den Nerven. Wir sind alle in die Saison gegangen, dass das zweite Spiel in einer vollen Strelitzhalle stattfinden kann. Daraus haben wir Kraft getankt“, sagt Lessing. Zumal die Neustrelitzer bereits seit der Serie 2022/23 mit einer Ausnahmegenehmigung der Volleyball-Bundesliga spielen.

„Es ist eine absolute Zumutung für den Verein und alle Beteiligten“, sagt Patrick Scholz vom Volleyballvorstand des PSV und fügte hinzu: „Alle bei uns machen das im Ehrenamt und der Aufwand in der Bundespolizei-Halle ist umso höher. Die Moral der Mannschaft nach über zwei Jahren ist auf dem Tiefpunkt. Alle hatten auf die Rückkehr in Strelitzhalle hingefiebert.“ Die verschiebt sich nun mindestens um zwei Monate.